Im Herzen des Tatra-Nationalparks, umgeben von der imposanten Belianske Tatra, steht die hölzerne St.-Anna-Kirche. Dieses sakrale Gebäude ist nicht nur ein Ort der religiösen Verehrung, sondern auch ein architektonisches Juwel, das jeden, der sich hierher wagt, verzaubert.
Die Geschichte der Kirche geht auf das Jahr 1880 zurück, als sie von Fürst Christian Kraft Hohenlohe erbaut wurde. Die Kirche liegt versteckt am Rande des malerischen Dorfes Tatranská Javorina. Fürst Hohenlohe beschloss, die Kirche der Heiligen Anna, der Schutzpatronin der Forstwirtschaft, zu widmen.
Fürst Hohenlohe war ein wohlhabender Adliger mit einem Besitz von 15 Tausend Hektar Land in verschiedenen Teilen Europas, darunter auch in der Tatra. Ihm gehörten die Tatranská Javorina und die Belianske Tatra, wo sich die St.-Anna-Kirche befindet. Er nutzte seinen Besitz für die Jagd und kümmerte sich um die Bewirtschaftung seiner Ländereien. Es gelang ihm, diese Gebiete in einer Zeit, in der der Tourismus immer beliebter wurde, nahezu unberührt zu erhalten.
Tatranská Javorina selbst war das Zentrum seines Besitzes und seiner Geschäfte. Er baute eine Bäckerei, ein Jagdhaus und betrieb eine Sperrholzfabrik. Auf diese Weise beschäftigte er viele Menschen in der Region und trug zur Entwicklung der örtlichen Gemeinschaft bei.
Ursprünglich erlaubte er den Touristen keinen Zugang zu seinem Gebiet, aber später trat er dem Ungarischen Karpatenverein bei und legte bestimmte Routen und Besuchsdaten fest. Trotz seines Interesses an der Jagd wurde sein Gebiet zu einem der am besten erhaltenen Gebiete innerhalb des Tatra-Nationalparks.
Fürst Hohenlohe ließ 1903 die St.-Anna-Kirche errichten, die vom katholischen Pfarrer der Zips Kapitula geweiht wurde. Die Kirche ist von wunderschöner Natur umgeben und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Belianske Tatra. Das hölzerne Innere der Kirche ist sehr beeindruckend, besonders wenn das Sonnenlicht durch die farbigen Fenster einfällt. Auf dem Ehrenplatz der Kirche ist das Wappen der Familie Hohenlohe zu Ehren des Prinzen angebracht.
Bemerkenswert ist auch der Friedhof neben der Kirche, auf dem ein markanter Grabstein steht. Dort ist Eduard Kégel, der 1911 verstorbene Verwalter von Tatranská Javorina, begraben. Fürst Hohenlohe ließ dieses Grabmal als Zeichen der Dankbarkeit und des Respekts für ihn errichten. Neben ihm liegen auch der Fürst selbst und seine Frau Otýlia Lubraniec-Dambská in diesem Grab. In Kegels Grab liegt auch der berühmte Maler der Tatra, Jaroslav Votrub, begraben.
Die St.-Anna-Kirche ist zusammen mit dem Friedhof, der hölzernen Leichenhalle, der Grabstätte der Familie Kégel und den Denkmälern der Fürsten Hohenlohe und J. Votruba ein nationales Kulturdenkmal, das auf das historische Erbe und die Schönheit von Tatranská Javorina verweist.
Die St. Anna-Kirche in Tatranská Javorina ist ein wahrer Schatz des Tatra-Nationalparks und ein Symbol für die Verbindung von religiösem Glauben und Naturreichtum. Ihre Architektur und historische Bedeutung bieten den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis.